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Corona-Klinik Berlin

Die Bilder aus Italien gingen um die Welt: überfüllte Kliniken, verzweifelte Ärzte und Pfleger, Militärlaster als Leichenwagen. „Soweit darf es in Deutschland niemals kommen!“, war der Auftrag von Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci.

Um dieser Überlastung vorzubeugen, beschloss man in Berlin den Bau eines Corona-Behandlungszentrums auf dem Messegelände an der Jafféstraße. In nur wenigen Wochen wurde in einer der Messehallen ein Reservekrankenhaus mit knapp 500 Bettplätzen realisiert, das, sollte es zu einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen kommen, zusätzliche Kapazitäten schafft. So wurde in einem bisher kaum für möglich gehaltenen Tempo etwas gebaut, von dem alle hoffen, dass man es niemals braucht.

Die Grundrissstruktur des Corona-Behandlungszentrums basiert auf je nach Pflegeaufwand variablen Clustern mit je 16-24 Betten sowie einer zentralen Servicezone: Diese Konstruktion folgt über weite Strecken der Logik des Messebaus und wurde durch entsprechende Firmen umgesetzt. Über von oben abgehängte Traversen werden die Sauerstoffleitungen für jeden Bettplatz sowie die elektrische und datentechnische Versorgung zugeführt.

Damit ist die größtmögliche Flexibilität gewährleistet und in der Bauphase konnte parallel am Boden und Infrastruktur gearbeitet werden.

Der Entwurf des Berliner Planungsbüros Heinle, Wischer und Partner teilt das Behandlungszentrum in drei Module, die jeweils durch verschiedenfarbige Linoleumböden kenntlich gemacht sind: Der graue Bereich dient der Aufnahme und Untersuchung von Patienten, der grüne Trakt ist für die Behandlung der weniger schweren Fälle gedacht. Der blaue Teil ist den Intensivpatienten vorbehalten, hier stehen die 130 Beatmungsgeräte.

„Das Bodenfarbkonzept und das enge Bauzeitfenster waren ohne Jumpax nicht zu schaffen. Da hat alles geklappt. Geliefert, verlegt, perfektes Timing von uns für diese einmalige Corona-Klinik mit 12.000 qm. Auf diese Leistung können wir alle stolz sein!“ Thomas Thrun, Gesellschafter der ttb.
Im Fokus des Projektes stand die funktionale Qualität der medizinischen Versorgung ohne die Bedürfnisse von Patienten und Mitarbeitern zu vernachlässigen. Es galt für das medizinische Personal die Vorgaben des Hygienemanagements und Arbeitsschutzes zu garantieren und angemessene Aufenthalts- und Rückzugsräume bereitzustellen.

Im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit unseren Ressourcen sind die für das Corona-Behandlungszentrum eingesetzten Materialien zu über 90% weiterverwendbar oder -verwertbar. Dies gilt für das angeschaffte medizinische Mobiliar wie den Betten, den mobilen Versorgungseinheiten und Beatmungsgeräten und dem CT, die später in anderen Krankenhäusern Einsatz finden können, ebenso wie für die Messebauwände, Traversen und weiteren Möbel, die nur angemietet sind.

Das Corona-Behandlungszentrum ist in nur vier Wochen baulich fertiggestellt worden. Die üblichen Planungs- und Abstimmungsprozesse waren unter diesen Umständen auf das Wesentliche verdichtet. Letztlich war die schnelle und erfolgreiche Realisierung des Projektes vor allem möglich, da alle Beteiligten wortwörtlich an einem Tisch zusammen Entscheidungen fällten und hochmotiviert in direkter Kommunikation miteinander standen.

Projektbeteiligte Auftraggeber Land Berlin, Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung

Team Jaffé Albrecht Broemme (Gesamtprojektleitung)
Bettina Hufe (BG-Kliniken, Projektleitung Bau)
Bauherr Messe Berlin
Betreiber Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin

Architekt Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten, Berlin
Haustechnik Ingenieurbüro Genius, Berlin und pro engineering, Berlin
Medizintechnik ifg Ingenieurbüro für Gesundheitswesen GmbH, Leipzig
Beschaffung: VAMED Deutschland, Berlin
Brandschutz hhpberlin Ingenieure für Brandschutz, Berlin

Bodenaufbau: Untersystem Jumpax Classic, Unifloor
Belag Marmoleum, forbo
Ausführung: htp-Gebäudeausbau GmbH

Daten Standort Messegelände an der Jafféstraße, Halle 26 (ca. 11.000 m²)

488 Betten, Computertomographie, Ultraschallgeräte, mobile Röntgengeräte, Notfall-Labor (Blutgasanalyse), Möglichkeit zur Bronchoskopie (Lungenspiegelung)

In Halle 26 wurden verbaut:
3 km Traversen aus dem Messebau für Leitungen und Kabel (Elektrik, IT, Medizinische Gase), 6 km Kupferrohr für Sauerstoffleitungen, 800 m Trinkwasser- und 600 m Abwasserleitungen, 110 km Elektroleitungen, 20 km Netzwerkkabel
- hygienische Instandsetzung der Lüftung (Durchstromrate 1.006.000 m³/h)
- Sauerstofftank mit 50.000 Liter Fassungsvermögen

Termine

17. März 2020 Senatsbeschuss zur Errichtung eines Corona Behandlungszentrums auf dem Messegelände Berlin
23. März 2020 Kick-Off-Termin mit möglichen Planern, Vorstellung erster Ideen
1. April 2020 Baubeginn Technische Infrastruktur
6. April 2020 Beginn der Bodenarbeiten
30. April 2020 Bauliche Fertigstellung der Halle 26 als CBZ
11. Mai 2020 In Betriebnahme des CBZ durch Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci
18. Mai 2020 Ordnungsbehördliche Genehmigung des CBZ als Vivantes-Krankenhaus

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